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Spiel der Woche #43: Dixit

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Ein Picasso oder Van Gogh musst du nicht sein, aber ein bisschen Kreativität schadet bei «Dixit» nicht. Das Kartenspiel wurde 2010 zum Spiel des Jahres ausgezeichnet. Surreale Bilder sorgen für völlig unterschiedliche Interpretationen. Gelingt es dir, deine Mitspieler in die Irre führen?

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Dixit»

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Spielablauf

Dixit ist regeltechnisch leicht verständlich. Alle Spieler repräsentieren je eine Farbe und erhalten sechs Karten mit surrealen Zeichnungen. In jeder Runde ist ein Spieler der Erzähler. Der Rest versucht, die Gedanken des Erzählers zu interpretieren. So läuft eine Runde im Detail ab:

  1. Der Erzähler wählt eine seiner sechs Karten aus und legt sie verdeckt ab. Dazu verkündet er ein Wort, einen Satz oder ein Sprichwort.
  2. Alle anderen Spieler suchen in ihrem Deck eine passende Karte zur Aussage des Erzählers.
  3. Die Karten werden gemischt, sodass niemand weiss, wem welche Zeichnung gehört. Anschliessend deckt man die Illustrationen auf.
  4. Alle Interpretatoren tippen verdeckt mit Abstimmungsplättchen, welche Karte vom Erzähler stammt.
  5. Nun werden die Abstimmungsplättchen aufgedeckt. Der Erzähler löst seine Karte auf und die Punkte werden vergeben.

Der Punktemechanismus ist entscheiden, damit Dixit funktioniert. Der Erzähler erhält nämlich nur Punkte, wenn mindestens ein Mitspieler, aber nicht alle, auf seine Karte gesetzt haben. In diesem Falle sackt er drei Punkte ein. Genauso wie diejenigen Interpretatoren, die den Erzähler durchschaut haben.

Da würde ich gerne mal hin!     Bis zum bitteren Ende!     Alles will geübt sein!

War der Tipp des Erzählers so offensichtlich, dass alle richtig getippt haben, bekommen die Interpretatoren je zwei Punkte. Der Erzähler geht leer aus. Bonuspunkte gibt es, wenn man Mitspieler reingelegt hat. Pro Stimme die man erhält, ohne dass man der Erzähler war, gibt es einen Punkt.

Die Punkte werden auf einer Spielfläche mit Kramerleiste eingetragen. Dafür fährt jeder mit einem Holzhasen zur entsprechenden Zahl. Nun zieht jeder Spieler eine Karte nach. Dann beginnt die nächste Runde. Dixit endet, sobald alle Karten nachgezogen wurden. Der Spieler mit den meisten Punkten, gewinnt.

Beurteilung

Jean-Louis Roubira hat Dixit erfunden. Die Zeichnungen stammen von Marie Cardouat. Das Kartenspiel macht vor allem mit fünf oder sechs Spielern richtig Spass. Die surrealen Illustrationen laden förmlich zu Träumereien ein und bieten viel Interpretationsspielraum. Dixit regt die Fantasie aller Mitspieler so sehr an, weswegen es 2010 zum Spiel des Jahres auserkoren wurde.

Ob zu Recht oder nicht, darüber kann man immer streiten. Den Kritikern muss man insofern recht geben, dass die Idee von Dixit nicht völlig neu ist. Beim Partyspiel «Nobody is perfect» funktioniert der Mechanismus ähnlich. Dort müssen die Spieler allerdings falsche Antworten erfinden.

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Ich habe beide Spiele mit meinen Freunden am selben Abend ausprobiert. Manche mögen Dixit lieber, die anderen Nobody is perfect. Ich denke, Letzteres ist für die breite Masse etwas zugänglicher.

Manche Menschen lassen sich bei Dixit alleine vom Thema Kunst etwas abschrecken. Das ist schade, denn es hier geht es nicht um ernsthafte Bildinterpretationen, wie man sie aus dem Kunstunterricht kennt. Viel wichtiger sind kreative Köpfe mit einem gewieften bzw. witzigen Wortschatz.

Hinweise wie «Zwerg» oder «Meer» sind meistens zu eindeutig und nicht wirklich spannend. Sprichwörter oder Zitate gefallen mir besser. «Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!». Meint der Erzähler damit die Planetenkarte oder spielt er auf das Zitat aus Toy Story an?

Die grossformatigen Karten geben echt viel her. Bei genauem Hinsehen erzählen sie selbst kleine Geschichten. Deshalb kann man Dixit auch mehrmals mit den selben Leuten an einem Abend spielen. Mit der Zeit beginnen die Mitspieler immer abstrakter zu denken.

Spielcharakter

Komplexität
1
Nach einer kurzen Testrunde haben alle das Spielprinzip verstanden.
Glücksfaktor
2
Es ist auch etwas Kartenglück dabei. Insbesondere, wenn man nicht Erzähler ist und die Mitspieler aufs Glatteis führen möchte.
Strategie
1
Als Erzähler versucht man immer die Balance zu finden. Das hat aber mehr mit Kreativität als mit Strategie zu tun.
Kommunikation
3
Es ist jeweils spannend zu erfahren, was sich die Anderen gedacht haben. Wie kommt man auf «Piratenabenteuer», wenn da (auf den ersten Blick) ein riesiger Marienkäfer offenliegt?
Hektik
1
Dixit ist ein völlig ruhiges Kartenspiel.

Fazit

Obwohl Dixit zum Spiel des Jahres 2010 ausgezeichnet wurde, ist es nicht für alle Spielertypen geeignet. Wem die surrealen Bilder ohnehin nicht gefallen, der lässt besser die Finger davon. Ich mag sie. Genauso wie das ganze Spiel. Richtig Spass macht Dixit allerdings nur, wenn die Spieler kreative Hinweise geben. Für einen lustigen Tipp braucht etwas Mut und Fantasie. 

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