Spiel der Woche #30: ICECOOL
Tollpatschige Pinguine sind niedlich. Alle lieben sie. Bei ICECOOL ist deine Fingergeschicklichkeit gefragt. Man spickt kleine Pinguine durch eine Schule. Das ist schwieriger, als es klingt. Wer fleissig übt, schnippt über Mauern oder um die Kurve. ICECOOL wurde zum Kinderspiel des Jahres 2017 ausgezeichnet.
Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellt spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «ICECOOL»
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Spielablauf
ICECOOL von Amigo ist ein lässiges Kinderspiel. Jeder Spieler schnappt sich eine Farbe. Dazu gehört der Pinguin, sein Ausweis und drei Holzfische. Die Spielfläche wird aus verschiedenen Schachteln zusammengesteckt. Die Holzfische halten die einzelnen Teile zusammen.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Punkte erhält man, indem man Fische schnappt oder die anderen Pinguine fängt. In jeder Runde gibt es einen Fänger. Der Rest versucht sich als Läufer. Die Ziele:
- Der Fänger muss die anderen Pinguine berühren. Dann erhält er deren Ausweis. Am Ende einer Runde erhält jeder Spieler pro Ausweis eine Punktekarte. Verliert eine Läuferin ihren Ausweis nicht, bekommt sie Punkte.
- Die Läufer schnippen ihren Pinguin durch die Türen. Gleitet der Pingu in einem Zug unten durch, gewinnst du einen Holzfisch. Jeder Holzfisch wird mit einer Punktekarte belohnt.
Eine Runde ist fertig, sobald ein Spieler sein Ziel vollständig erreicht hat. Entweder hat der Fänger alle anderen Pinguine berührt oder ein Läufer hat alle seine Fische geangelt. Merkte: Ein Pinguin ist erst nach drei Fischen satt gefressen.
Spielende
ICECOOL endet, sobald jeder Pinguin einmal Fänger war. Dann werden die Punkte zusammengezählt. Die Punktekarten haben Werte von eins bis drei. Wer lauter Einsen zieht, hat Pech gehabt. Als kleiner Trost darf man noch einmal schnippen, wenn man zwei Einserkarten besitzt.
Beurteilung
ICECOOL wurde zum Kinderspiel des Jahres 2017 ausgezeichnet. Schlecht kann das Geschicklichkeitsspiel also nicht sein. Aber wie gut ist es wirklich?
Mir hat ICECOOL zwar Spass gemacht, aber der Hype überrascht mich trotzdem ein wenig. Es ist ein tolles Kinderspiel und wurde zu Recht ausgezeichnet. Erwachsenen würde ich das Spiel aber nicht explizit empfehlen. Dafür bietet es meiner Meinung nach zu wenig Abwechslung. Es sei denn, man ist Profi:
Für mich ist es wie mit Klötzchen und Türmen. Kinder können stundenlang damit rumtrollen. Sie haben Spass, wenn der Turm zusammenbricht und Lärm erzeugt. Bei mir lässt die Faszination schnell nach. Dennoch möchte ich ICECOOL von Brian Gomez keineswegs schlecht reden:
Für eine Kinderparty ist es hervorragend.
Dass ein Mexikaner ein eiskaltes Spiel mit lauter Pinguine erfindet, ist zu schön, um wahr zu sein. Hinter Brian Gomez versteckt sich eine Gruppe lettischer Spieleautoren. Die Spielgeschichte und das Spielmaterial gefallen mir besonders gut.
Die verschieden Schachteln zeigen eine Pinguinschule mit ihren verschiedenen Räumen. Es gibt unter anderem eine Küche, eine Sporthalle und einen Freizeitbereich. Der Grafiker Reinis Petersons hat unzählige Details eingebaut. Es ist wunderschön und kindsgerecht!
Spielcharakter
Das Spiel ist leicht zu verstehen. Trickmoves erfordern allerdings eine Menge Übung. Die Anleitung ist ausführlich. | |
Beim Ziehen der Punktekarten ist viel Glück im Spiel. Auch beim Schnippen läuft nicht immer alles nach Plan. | |
Eine Strategie im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Als Läufer kann man versuchen, sich fern vom Fänger aufzuhalten. | |
Kommunikation ist nicht zwingend nötig, aber es wird viel gelacht. | |
Es schnippt zwar ein Pinguinhalter nach dem anderen, aber das Spiel vermittelt trotzdem eine gewisse Hektik. Man weiss nie, was mit dem geschnippten Pingu passieren wird. |
Fazit
ICECOOL erinnert etwas an Carambole. Es ist ein rassiges Kinderspiel mit Spasscharakter. Wer geschickt schnippt, dem gelingen richtig coole Moves. Für Kinder absolut zu empfehlen, für die meisten Erwachsenen aber etwas gar banal.