So puzzelst du gleichfarbige Flächen
Gleichfarbige Teile zu legen, ist die Königsklasse des Puzzlesspiels. Wie geht man vor, wenn grosse Flächen aus einem einzigen Farbton bestehen? An einem praktischen Beispiel zeige ich, wie du solche Herausforderungen meisterst.
Zum Glück achten die meisten Hersteller auf kontrastreiche Motive. Dennoch wird der fleissige Puzzlefreund früher oder später über dieses «Problem» stolpern. Um diesen Aspekt zu simulieren, haben wir ein Puzzle mit unserem Logo kreiert (siehe Titelbild).
Die Einzelanfertigung stammt von unserem Partner myphotopuzzle.ch. Falls du auch ein individuelles Puzzle gestalten willst, empfehle ich dir, den nachfolgenden Blogbeitrag zu studieren. Achte aber auf genügend Farbkontraste, falls es ein Geschenk wird!
Wie das Titelbild verrät, dominieren bei unserem Fotopuzzle die Farben Grün und Weiss. Zudem bringen einfarbige Puzzleteile am Rand etwas Farbe ins Spiel. Wie setzt man dieses Motiv am schnellsten zusammen?
Beginne mit dem Rand
Ok, zugegeben: Dieser Tipp ist altbekannt und könnte von meiner Oma stammen. Aber bei kniffligen Herausforderungen ist es umso wichtiger, sich an die altbewährten Methoden zu halten. Mir ist noch kein Puzzle in die Hände geraten, wo der Rand schwieriger zu legen war als das Zentrum.
Wer den Rand schnell zusammensetzen will, muss nur die Teile gründlich sortieren. Anschliessend ein bisschen Ausprobieren und schon liegt das Rechteck auf dem Tisch. Bei unserem Motiv war dies zweifelsfrei die einfachste Teilarbeit.
Sortiere nach Farbe
Nun folgte der übliche Sortiervorgang nach Farbe. Als Hilfe nutzten wir die Puzzlemappe von Ravensburger. Sie ist äusserst praktisch, wenn man den Tisch nicht längerfristig in Beschlag nehmen kann. Selbstverständlich geht es auch ohne.
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Sortieren macht nur Sinn, wenn man zuvor visualisiert, was zusammengehört. Studiere also dein Motiv, bevor du wild Häufchen stapelst. Wir haben uns für fünf Hauptgruppen entschieden:
Korrigiere deine Fehler
Ich habe das Puzzle nicht alleine gelöst. Mein Bruder und Cousin halfen tatkräftig mit. Obwohl alle von uns schon reichlich Erfahrung mit dem Legespiel auf dem Buckel hatten, wählten wir eine unglückliche Strategie.
Oft ist es relativ leicht, einen Schriftzug zu legen. Schliesslich erkennt unser Gehirn Buchstaben blitzschnell und deshalb wissen wir, wo sie hingehören. «PUZZLEPOINT.CH» - ein Klacks, dachten wir. Wie sich herausstellte, war diese Idee einfach nur schlecht bzw. naiv.
Unsere Erfahrungen basierten auf kleineren Schriftzügen. Die grossen Buchstaben waren dagegen verflixt. Viele Teile wollten sich nicht outen: Gehören sie zu Linien oder zu Buchstaben? Wir sahen nur noch grün-weiss...
Es ist nicht schlimm, eine falsche Strategie zu verfolgen. Wichtig ist, dass man das Missgeschick erkennt und korrigiert. Nach ca. 20 Minuten hat es uns den «Nuggi useghaut». Von nun an hatten wir andere Prioritäten. Yoda würde sagen: «Weise ihr wart!».
Vom Einfachen zum Schwierigen
Wir schauten uns die sortierten Häufchen nochmals an. Natürlich war es effizienter, zuerst die Kleinen abzuarbeiten. Wir kämpften uns also vom Rand ins Zentrum. Die farbigen Puzzleteile waren vergleichsweise schnell und entspannt erledigt. Unser Zwischenstand nach ca. drei Stunden:
Getreu der Regel «Easy First» nahmen wir die dünnen Linien über respektive unter den Buchstaben in Angriff. Unser Vorgehen haben wir immer wieder unterbrochen. Es ist wichtig, erneut zu sortieren, wenn man neue Erkenntnisse erlangt hat. Nun probierten wir Teilchen für Teilchen:
Wenn kein Teil passt, wird eines passend gemacht!
Die Krux mit Buchstaben
Nun stieg der Puls sowie Frustrationslevel wieder etwas an. Wir machten uns erneut an den Schriftzug. Dieser Schritt war nach wie vor mühsam. Obwohl diese Teile zweifarbig bedruckt sind, war es echt schwer.
Das Ende war noch nicht in Sicht, sodass der zusätzliche Motivationsschub inklusive Glücksgefühl noch etwas auf sich warten liess. Aber so eine Phase erlebt man bei jedem Puzzle. Es galt, hartnäckig zu bleiben und nicht aufzugeben! Es gelang:
Nun lagen fast nur noch einfarbige Puzzleteilchen vor uns in der Puzzlemappe. Jetzt nur nicht kopflos vorgehen! In so einem Falle empfiehlt es sich, die Teile nach deren Form zu gruppieren. Bei den meisten Puzzleherstellern unterscheiden sich die Umrisse der Teile.
Beachte die Technik. Viele Anfänger begehen den Fehler, dass sie zu viele Häufchen bilden. Dabei muss man nur das Puzzleteilchen richtig drehen. Die Öffnungen respektive Kerbungen sollten immer auf der gleichen Seite sein. Es gibt folgende sechs Möglichkeiten:
- Keine Öffnung
- Eine Öffnung
- Zwei Öffnungen nebeneinander
- Zwei Öffnungen gegenüber
- Drei Öffnungen
- Vier Öffnungen
Probieren geht über Studieren
Wenn du den vorherigen Schritt durchgeführt hast, bleibt dir leider nicht viel anderes übrig, als alle Teile systematisch durchzuprobieren. Immerhin erkennt das trainierte Auge manchmal Grössenunterschiede oder Schwünge in der Teilchenform.
Wähle Stellen, an welchen du bereits erkennst, welche Form gefragt ist. Im folgenden Beispiel erkennst du unschwer, dass Nummer 1 bzw. 6 nicht in Frage kommen:
Der erfahrene Puzzler merkt sofort, dass beim oberen fehlenden Teilchen nur ein Stück mit zwei oder drei Kerbungen in Frage kommt. Nicht verzweifeln: Je mehr Teile du bereits gelegt hast, desto schneller kommst du voran. Am Schluss läufts wie am Schnürchen.