10 positive Effekte durch das Puzzlespiel
Das Puzzlespiel ist keineswegs neu und wird schon seit dem 18. Jahrhundert praktiziert. Es ist ein unkomplizierter Zeitvertreib und fasziniert alle Generationen. In unserer Kultur kommen früher oder später fast alle mit einem Puzzle in Kontakt, wobei die wenigsten dessen Wirkungsweise auf unser Gehirn kennen.
Mehrere Psychologen konnten positive Veränderungen der Denkprozesse durch das Puzzlespiel feststellen. Der individuelle Nutzen wird durch Faktoren wie die geistige Ausdauer, Schwierigkeitsgrad des [link category="227" title="Puzzles"] und Hingabe zur Lösungssuche beeinflusst. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen 10 erfreuliche Faktoren, die durch das Legespiel hervorgerufen werden.
1. Probleme lösen
Probleme sachlich und strukturiert lösen zu können, gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Menschen. Der US-Journalist Napoleon Hill beschäftigte sich jahrzehntelang mit den nötigen Komponenten einer erfolgreichen Karriere im Beruf oder allgemein im Leben. Laut Hill ist nicht das reine Wissen entscheidend. Vielmehr müssen Individuen in der Lage sein, Antworten auf Fragen respektive Probleme zu finden.
Leider vernachlässigt die Schule diese Art von Intelligenz, indem sie zu oft pure Fakten prüft. So können Kinder Nomen von Verben unterschieden, lernen aber nicht, wie sie die Bibliothek oder das Internet zu Recherchezwecken nutzen. Insbesondere das wiederholte Sortieren der Puzzleteilchen verdeutlicht den Vorteil einer strukturierten Vorgehensweise.
Der regelmässige Puzzler entwickelt ausserdem ein flexibles und zugleich kritisches Denken. Nicht selten überdenkt er seine zuvor gewählte Herangehensweise, indem er beispielsweise die Reihenfolge beim Legen von Fragmenten ändert. Das Rätselspiel eignet sich besonders zur Steigerung der analytischen Fähigkeiten, da im Gegensatz zum Berufs- oder Schulalltag kein Zeitdruck vorherrscht.
2. Kurzzeitgedächtnis und Konzentration
Menschen verbessern oder entwickeln neuen Fähigkeiten, indem Sie sich schwierigen Herausforderungen stellen. Dabei funktioniert unser Gehirn ähnlich wie ein Muskel. Bei kontinuierlicher und intensiver Beanspruchung wird es umso leistungsfähiger. Dies zeigt sich beim Puzzeln unter anderem durch die schnellere respektive bessere Erkennung von Passformen und Farben.
Die Suche nach dem massgeschneiderten Teil zwingt das Gehirn, sich dessen Merkmale zu verinnerlichen. Durch die tausendfache Wiederholung dieses Prozess wird das Kurzzeitgedächtnis geschult. Neben dem Erinnerungsvermögen ist zudem eine Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit feststellbar.
3. Durchhaltevermögen
Leider fehlt einem Teil der heutigen Jugend die Frustrationstoleranz. Dies widerspiegelt sich unter anderem in einer erhöhten Gewaltbereitschaft oder in einem exzessiven Alkoholkonsum. Puzzeln kann selbst eine frustrierende Beschäftigung sein, wenn das eine Teilchen einfach nicht auftauchen will. Dennoch ist einem gewiss, dass das fehlende Element vorhanden ist. Diese Ausgangslage verleiht dem Puzzler einen zusätzlichen Motivationsschub.
Insofern wird beim Puzzlespiel der Durchhaltewille, die Frustrationstoleranz und die Geduld gestärkt. Als Belohnung winkt das wunderschöne Endmotiv. In unserer verwöhnten Kultur mangelt es leider viel zu oft am notwendigen Durchhaltewillen, weshalb beispielsweise viele Neujahrsvorsätze nach wenigen Wochen über den Haufen geworfen werden.
4. Koordinative Fertigkeiten
Durch das Legen von Puzzleteilchen trainieren Sie Ihre Feinmotorik. Vielleicht mag das für Sie etwas albern klingen. In der Entwicklung eines Kindes stellt dies aber einen wichtigen Schritt dar und auch Senioren halten sich dadurch in Schuss. Das Zusammenfügen zweier Elemente erhöht ausserdem die Koordination zwischen Augen und Hand.
5. Vorstellungsvermögen
Das Durchsuchen von hunderten Einzelteilen steigert die Scanfähigkeit und das Vorstellungsvermögen. Das wiederholte Studieren des Bildmotives ist ebenso für die Visualisierungsfähigkeit hilfreich. Der Puzzlevorgang erfordert jedoch nicht nur die Vorstellungskraft des Endmotives, sondern auch ein Abgleich, ob ein Puzzleteil die passende Form aufweist.
6. In der Ruhe liegt die Kraft
Das Lösen von Puzzles versetzt uns in einen kreativen und zugleich meditativen Zustand. In der heutigen hektischen Gesellschaft folgt üblicherweise eine Aktivität nach der Anderen. Das Puzzlespiel ist eine willkommene Abwechslung und lässt Sie Stress abbauen. Insbesondere das Betrachten des Motives hat eine entspannende Wirkung. Während dem Puzzeln sinken unter anderem Herzpuls, Blutdruck und Atemfrequenz. Die stetige Visualisierung sorgt ausserdem für die Ausblendung von Störreizen.
7. Aktivierung beider Gehirnhälften
Biologen konnten die Effekte des Legespiels noch nicht zufriedenstellend entschlüsseln. Bekannt ist die gleichzeitige Verwendung beider Hirnhälften. Die linke Hemisphäre des menschlichen Gehirns ist dabei für das analytische und logische Denken verantwortlich. Sie wird unter anderem beim Sortieren der Einzelteile stimuliert. Die rechte Hälfte sorgt für Kreativität, arbeitet intuitiver und dürfte beim Betrachten des ganzen Bildmotives angeregt werden.
Die simultane Aktivierung beider Hirnhälften verstärkt die Verbindung zwischen den einzelnen Gehirnzellen, wodurch sich deren Effizienz und Kapazität erhöht. Dies wiederum dürfte die positiven Lerneffekte bezüglich Kurzzeitgedächtnis und Konzentration erklären. Studien zeigen, dass mathematische Probleme am besten verstanden und gelöst werden können, wenn alle Gehirnregionen zusammenarbeiten.
8. Dopamin Produktion
Das Gehirn regt die Produktion von Botenstoffen sogenannten Neurotransmittern an. Diese übertragen Reize zwischen den verschiedenen Nervenzellen. Während dem Puzzeln bildet das Gehirn Neurotransmitter Dopamin. Durch die zusätzliche Ausschüttung profitieren Sie unter anderem von besserer Laune und gesteigerter Konzentrationsfähigkeit.
Dopamin funktioniert wie ein Belohnungssystem. Der Körper honoriert sinnvolle Tätigkeiten mit der Produktion dieses Glückhormones. Dies könnte erklären, weshalb das Fertigstellen eines Puzzles Lust auf eine neue Herausforderung macht.
9. Demenz und Alzheimer
Die MacArthur Studie zeigt, dass regelmässiges Gehirnjogging mittels Spielen wie Puzzles, Kreuzworträtsel o.ä. die Wahrscheinlichkeit einer Demenz- oder Alzheimererkrankung reduziert. Ist die Demenzerkrankung bereits im Gange, kann der Prozess immerhin verlangsamt werden. Die Autoren sprechen ausserdem von einer höheren Lebenserwartung und Lebensqualität.
10. Puzzeln macht glücklich
Beim Puzzeln trifft Herausforderung auf Kompetenz. Der ganze Vorgang besteht aus vielen Teilzielen. Im Prinzip ist jedes gefundene Einzelteilchen als Erfolg zu werten. Das Glücksgefühl lässt sich kaum in Worte fassen. Insbesondere das Gesamtergebnis ist ein Symbol für den Durchhaltewillen, macht stolz und bringt einem zu recht Anerkennung ein.
Fazit
Die meisten Puzzlefans betreiben das Legespiel aus purem Spass und lieben das Glücksgefühl bei der Vollendung eines Motives. Die einfache Tätigkeit entpuppt sich in Wirklichkeit als Gehirnjogging mit mehreren positiven Effekten. Das Puzzlespiel fördert die Experimentierfreudigkeit, das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Diese Wirkungen treffen wunderbarerweise auf alle Generationen zu.
Quellen:
nurtureforthefuture.wordpress.com
marblesthebrainstore.com (nicht mehr aufrufbar)
social-psychiatry.com (nicht mehr aufrufbar)
ravensburger.de (nicht mehr aufrufbar)