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Sonderzüge beim Schach

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Beim Schachspiel gibt es drei Sonderzüge: En passant, Bauernumwandlung und Rochade. Letztere ist am bekanntesten. Nur bei der Rochade dürfen zwei Figuren gleichzeitig ziehen. Diese Möglichkeit solltest du fast immer nutzen! In diesem Artikel erkläre ich dir alle drei Sonderzüge.

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Vielleicht hast du schon von einer politischen Rochade gehört. Der Begriff stammt vom königlichen Spiel. Es ist ein super Zug. Du darfst mit dem König und dem Turm gleichzeitig ziehen. Die Bauernumwandlung ist für Anfänger ebenfalls sehr wichtig.

En Passant

En passant ist der Einsteiger oftmals verwirrt. Eigentlich ist er nicht kompliziert, aber er geschieht selten und deshalb gerät er in Vergessenheit. «En passant» ist französisch. Es heisst übersetzt «im Vorbeigehen» und bezeichnet einen besonderen Schlagzug des Bauern.

Nur Bauern können en passant schlagen. Es können auch nur Bauern damit geschlagen werden. Nicht nur Schachneulinge führen ihn manchmal falsch aus. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele erfahrene Klubspieler Mühe mit diesem Zug haben.

Damit ein en passant Zug möglich ist, muss ein Bauer die eigene Bretthälfte um genau ein Feld überquert haben. Ein weisser Bauer hat also auf der 5. Reihe zu stehen. Im folgenden Diagramm ist er grün markiert:

En passant: der schlagende Bauer

Steht der benachbarte schwarze Bauer noch in der Grundstellung und rückt mit einem Doppelschritt neben den weissen Bauer, dann kann dieser den schwarzen Bauern schlagen:

En passant: So schlägt der Bauer.

Der Bauer, welcher einen Doppelschritt gemacht hat, wird geschlagen. So als wäre er nur ein Feld nach vorne gerückt. Nach der Ausführung des en passant Zuges entsteht folgende Stellung:

En passant nach der Ausführung

Der en passant Zug ist ein Recht und keine Pflicht. Es ist dir überlassen, ob du einen Bauern en passant schlägst oder nicht. Allerdings hast du nur direkt nach dem Doppelschritt des Bauern die Möglichkeit, en passant zu fressen. Du schlägst entweder sofort nach dem Doppelschritt oder nie.

Um sich den Zug merken, hilft es, die Grundidee hinter dem Spezialzug zu verstehen. Mit der en passant Regel soll verhindert werden, dass zwei feindliche und benachbarte Bauern (z.B. a- und b-Bauer) sich aneinander vorbeischleichen. Es entsteht immer eine Schlagmöglichkeit, wenn zwei Bauern auf benachbarten Linien aufeinander zulaufen.

Zusammenfassend solltest du folgende drei Faktoren wissen:

  1. Der gegnerische Bauer muss einen Doppelschritt gemacht haben.
  2. Der vorbeigezogene Bauer darf nur im darauffolgenden Zug geschlagen werden.
  3. Der Bauer wird geschlagen, als hätte er nur einen einfachen Schritt gemacht.

Bauernumwandlung

Die Bauernumwandlung ist ein weiterer Sonderzug beim Schachspiel. Gelangt einer deiner Bauern auf die gegnerische Grundreihe, darfst du ihn in eine andere Figur verwandeln. Genauer: Du musst! Da der Bauer die schwächste Figur ist, ist das immer ein gutes Tauschgeschäft.

Dabei entscheidest du zwischen Dame, Turm, Läufer oder Springer wählen. In den meisten Fällen erfolgt die Umwandlung in eine Dame, da sie die wertvollste Figur ist. Wenn du mehr über die Werte der Figuren wissen willst:

Dank der Bauernumwandlung ist es möglich, dass eine Partei mehrere Damen auf dem Brett hat. Mehrere Könige sind allerdings nicht möglich. Ein Beispiel:

Der Bauer zieht auf die gegnerische Grundreihe.

Der Bauer d7 zieht auf die schwarze Grundreihe (Feld d8) und darf sogleich in eine andere Figur umgewandelt werden. In diesem Fall würde man sich für eine Dame entscheiden:

Der Bauer hat sich in die Dame umgewandelt.

Nach dem Umwandlungszug in eine Dame ist obige Stellung entstanden. Der Bauer verschwand vom Brett und wurde durch eine Dame ersetzt. Schwarz darf nun den nächsten Zug ausführen.

Der Umwandlungszug hat grosse Bedeutung im Schach. Der kleine Zug sorgt oftmals für die Entscheidung. Er tritt in der Regel erst im Endspiel auf. Also wenn die meisten Figuren das Brett bereits verlassen haben. Dann kann der Bauer ungestört ins Ziel (Grundreihe) laufen.

Rochade

Bei der Rochade ist der König und einer der beiden Türme beteiligt. Es ist der einzige Zug im Schachspiel, bei welchem zwei Figuren gleichzeitig bewegt werden. Beide Spieler dürfen den Rochadezug nur einmal pro Partie ausführen.

Mit der Rochade bringst du den König in einer Ecke in Sicherheit. Gleichzeitig aktivierst du im selben Zug einen Turm. Es wird zwischen der kurzen und der langen Rochade unterschieden.

Ausgangsstellung für die Rochade.

Zur Ausführung der kurzen Rochade ziehst du zuerst (!) den König von e1 nach g1 (zwei Felder). Der Turm überspringt den König und landet daneben auf f1 (grün und rot eingezeichnet).

Die kurze Rochade ist geschehen.

Obiges Digramm zeigt die Stellung, nachdem die kurze Rochade vollstreckt wurde. Bei der langen Rochade wird zuerst der König von e1 nach c1 (zwei Felder) gezogen. Der Turm überspringt anschliessend den König und landet auf dem Nachbarfeld d1. Es entsteht folgende Stellung:

Die lange Rochade ist geschehen.

Die Rochade ist ein sehr guter Zug. In den meisten Partien wird er bereits nach ein paar Zügen angewandt. Die Rochade darf aber nur unter den folgenden Umständen durchgeführt werden:

  1. Der König und der betroffene Turm dürfen zuvor nicht bewegt worden sein. Du darfst nicht mehr rochieren, wenn der betroffene Turm oder der König wieder auf sein Ursprungsfeld zurückgekehrt ist. Hast du aber beispielsweise nur mit dem h-Turm gezogen, ist die lange Rochade noch immer möglich.
  2. Der König darf nicht rochieren, wenn er im Schach steht, also angegriffen ist.
  3. Die übersprungen Felder vom König dürfen nicht von einer gegnerischen Figur bedroht sein. Bei der kleinen Rochade von Weiss darf weder das Feld e1, f1 noch g1 angegriffen sein. Sonst würde der König entweder im Schach stehen, eines überqueren oder in eines laufen! Das gleiche gilt bei der langen Rochade für die Felder e1, d1 und c1.
  4. Alle Felder, die zwischen dem König und dem Turm sind, müssen frei sein. Das heisst, Springer und Läufer müssen auf der jeweiligen Seite ihre Startstellung verlassen haben.
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